Generell kann man ja über München sagen, dass, solange nur über den Bierpreis auf der Wiesn diskutiert wird, in der Stadt alles in Ordnung ist. Und über den Bierpreis wird gerade mit ungeahnter Heftigkeit und Ausdauer diskutiert. Also eigentlich alles gut, oder? Eigentlich schon, aber dann stellte ich mit erschrecken fest, dass ich auf das Kreisverwaltungsreferat musste, um beglaubigte Kopien zu bekommen. Über das KVR existieren in München quasi nur Horrorgeschichten von stundenlanger Wartezeit, Nummernvergabe bereits um 6 Uhr morgens und ganztägigen Spontanschließungen aufgrund von Computerproblemen. Aber ich kann berichten, dass sich da aktuell sehr viel getan zu haben scheint.
So war ich am heutigen Donnerstag gegen 11.30 Uhr dort, fragte an der freien Info, wo ich den beglaubigte Kopien bekäme und wurde direkt in die entsprechende Wartezone geleitet. Dort fragte ein Frau nach dem Anliegen und vergab die Wartemarken – ca. 15 Nummern vor mir. Wartezeit dafür allerdings auch nur 15 Minuten. Dann rein ins Büro, kurz erklärt, was ich benötige und schon ging die freundliche Sachbearbeiterin an die Arbeit, während ich an der Kasse meine Rechnung beglich. Zurück im Bearbeitungsbüro war die Sachbearbeiterin schon fleißig am Stempel verteilen auf die erstellten Kopien. Verrückt wieviele Stempel dafür notwendig sind. Dabei gab es noch ein nettes Gespräch darüber, warum ich denn Leherer werden möchte und nach 15 Minuten war dann auch alles schon erledigt. So stelle ich mir einen Besuch auf einem Bürgeramt vor – sehr positives Erlebnis und definitv keine Horrorgeschichte. Und nebenbei auch die Erkenntnis, dass ich nicht unbedingt dort arbeiten wollte, denn das wirkt schon durchaus stressig. Daher um so mehr Dank an die freundlichen Mitarbeiter im KVR.
Vom KVR aus machte ich allerdings den Fehler mit dem Rad durch die Stadt ins Büro fahren zu wollen. Münchens Innenstadt ist ja eigentlich schön und besonders an einem sonnigen Frühlingstag sollte sich der Weg lohnen. Doch hier erwartete mich ein ziemlich negatives Erlebnis, denn gefühlt ist Münchens Innenstadt gerade eine Baustelle. Und dabei wird die 2. Stammstrecke erst ab Mitte April gebaut. Los gehts am Sendlinger Tor, wo überall Baustelle und entsprechend Verkehrschaos ist. Weiter geht es, folgt man dem vorgeschriebenen Fahradweg (der Marienplatz ist seit letztem Jahr Tabu) entlang des Viktualienmarktes mit einem Sperrschild der Sparkassenstraße, die eigentlich als alternative Fahrradweg vorgesehen ist. Also muss man sich hier irgendwie einen Weg durch das Tal und die ganzen Autos und Taxen bahnen – keine Freude. Erreicht man dann endlich den Hofgarten, befindet man sich wieder in einem autofreien Bereich mit Blick auf die Residenz. Doch dummerweise ist da auc hgerade große Baustelle und statt Blumen und Residenz bietet sich ein Blick auf Bauzaun und Betonmischer. Auch auf dem Odenonsplatz quasi nichts als Baustelle. Man könnte ja jetzt sagen München macht sich schick für das Frühjahr, aber leider werden sehr viele Baustellen sehr viel länger als ein paar Wochen dauern. Das soll jetzt keine Kritik an den Baustellen sein (höchstens an der Radwegführung), denn es ist ja immer gut, wenn was gemacht wird. Aber Münchens Innenstadt ist im Moment teilweise einfach kein wirklich sehenswerter Ort – gehts lieber an die Isar 😉
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