Zu den Tätigkeiten, die man als fertiger Lehrer als aller erstes lernen muss, zählt definitiv der Job als Klassenlehrer. Im Referendariat unterrichtet man zwar bis zu 17 Stunden, aber ist von einigen administrativen Dingen befreit und damit u.a. auch vom Dasein als Klassenlehrer. Macht natürlich auch total Sinn, weil man während dem Ref genug andere Baustellen hat. Das macht es aber anschließend um so spannender! Und ich muss mal wieder sagen, dass ich es definitiv gut getroffen habe, weil alles gut organisiert ist, die Kommunikationswege sind kurz und oft sehr schnell und dazu ist man ja nicht alleine, sondern hat noch eine zweite Klassenleitung, die mich gerade am Anfang dankenswerterweise super unterstützt hat und immer ein offenes Ohr für meine Fragen hatte.
Zu den Vorteilen des Prinzips der Einzelstunden gehört dann aus Klassenlehrersicht, dass ich meine Klasse wirklich jeden Tag in der Woche sehe. Ich fühle mich also sehr nahe dran am Geschehen und kann viele Dinge gut im Auge behalten. Ich habe einen guten Überblick über Fehlzeiten, bekomme Konflikte meist relativ schnell mit und merke aber auch, wenn die Lerngruppe irgendwie gestresst oder mit Corona und den Folgen daraus beschäftigt ist. Leider ist man aktuell sehr eingeschränkt, was wechselnde Sitzordnungen, Gruppen- und Teamarbeiten usw. angeht, sodass das Gruppenfeeling manchmal noch etwas kurz kommt, aber trotzdem kenne ich meine Schüler inzwischen schon ganz gut und meine Schüler kennen mich ganz gut, sodass sie auch wissen, was sie im Unterricht bei mir erwartet. Das bedeutet auch, dass ich inzwischen keine unlösbaren Probleme und Herausforderungen mehr sehe, wenn wir mal wieder in eine Phase mit geteilten Klassen kommen. Das war im vergangenen Frühjahr anders, da ich da gerade meine Klassen neu bekommen hatte und nach zwei bis vier gemeinsamen Unterrichtsstunden hat man noch keine gemeinsame soziale Basis auf der man gut und motiviert ins Distanzlernen starten kann. Dies ist jetzt definitiv anders.
Den ersten Klassenelternabend als Klassenlehrer habe ich auch gut überstanden – und das direkt in Hybridform. Lief gut, war spannend und ich hoffe, ich habe die Eltern nicht mit zu vielen Infos überfahren. Aber ich denke, dass passt schon, auch wenn ich im Nachhinein ein paar Dinge verändern würde – aber mit der Hybrid-Version gab es eben noch keinerlei Erfahrungen im Haus. Insgesamt erscheint mir die Arbeit mit den Eltern grundsätzlich sehr positiv und konstruktiv zu sein. Ich hoffe das bleibt so, auch wenn irgendwann mal ein paar Probleme auftauchen und es gilt gemeinsam Herausforderungen anzugehen.
Weiter ist aktuell natürlich noch völlig offen und unklar, ob es denn Ende des Schuljahres eine Klassenfahrt gibt, wie es das Fahrtenkonzept eigentlich vorsieht. Auch hier lasse ich mich einfach mal überraschen und falls sie stattfindet, dann bin ich tierisch gespannt.
Auf jeden Fall macht mir auch der Job als Klassenlehrer bisher Spaß. Klar es ist Arbeit und Papierkram, aber die intensive Arbeit mit der Klasse taugt mir!
© 2024 Homepage von Stefan Richtberg
Theme by Anders Noren — Nach oben ↑