Heute war es ganz unverhofft soweit: Mittenhin in den quasi letzten Tag in dem Büro, was die letzten 6 1/2 Jahre mein zweites Zuhause war, trudelte eine kurze E-Mail in mein Postfach, deren Inhalt nur lautete, dass meine Promotionsurkunde fertig unterschrieben im Dekanat eingetroffen sei und ich sie nach Terminvereinbarung abholen könne. Und da ich es irgendwie passend für diesen Tag fand, griff ich natürlich gleich zum Telefonhörer und fragte nach, ob ich direkt vorbeikommen könne. Konnte ich. Und so stand ich eine Viertelstunde später im Dekanat, prüfte kurz, ob alles korrekt eingetragen war auf der Urkunde, quittierte den Empfang, nahm den Glückwunsch und den Hinweis, dass ich den Titel jetzt auch führen dürfe entgegen und war nach drei Minuten wieder raus aus dem Dekanat aber auch am Ende eines sechs Jahre laufenden Prozesses. Irgendwie ein komisches Gefühl und für mich persönlich weit entfernt von dem Hochgefühl, dass ich nach der mündlichen Promotionsprüfung wahrnahm. Keinesfalls schlecht oder negativ, nein, aber im Prinzip war das ja einfach nur ein schnöder Verwaltungsakt. Und ich habe auch weder direkt meine E-Mail-Signatur geändert, noch den Titel auf die Homepage gepackt. Und auch die Webadresse dieser Seite wird sich jetzt nicht ändern. Kurz: Ich bin kein Mensch, der Wert auf Titel legt – sonst wäre ich auch vermutlich nicht Fan von Schalke 04. Aber schön, dass ich ihn jetzt ganz offiziell tragen darf, wenn ich mag. Und jetzt schaue ich mal, wo die Reise hingeht oder welche Tür ich aufmache nachdem ich heute meine Bürotür relativ zum letzten Mal hinter mir verschlossen habe.
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