Von Donnerstag bis Samstag stand es an, das letzte offizielle Fellow-Treffen des Kollegs Didaktik:Digital mit anschließendem Treffen der Fellows aller Programme der Joachim Herz Stiftung. Nach der Zugfahrt quer durch Deutschland wurde am Donnerstag intensiv darüber diskutiert, wie man die Nutzung digitaler Elemente in der Schule stärken könnte. Wie können wir Lehrkräfte dabei unterstützen, die neuen Elemente einzusetzen? Senior- und Junior-Fellows mussten gemeinsam feststellen: Keine leicht zu beantwortende Frage. Lehrerfortbildungen sind ein guter Weg, aber eine Finanzierung dafür ist notwendig. Fertiges Unterrichtsmaterial, was die neuen Medien und Techniken nutzt, wäre eine zweite Möglichkeit. Der Fachinhalt muss hier aber gut zu den Lehrplänen passen, damit es auch genutzt wird.
Am Abend stellte das gemeinsame Kochen eine wunderbare Abwechslung dar – und viele Köche verderben definitiv nicht immer den Brei!
Freitag ging es zunächst um die Veröffentlichung der Ergebnisse des Kollegs und um den Ausblick. Gute Nachricht: das Kolleg wird weiter existieren und mit einer neuen Bewerbungsrunde für Junior-Fellows fortgesetzt. Schlechte Nachricht: da ich zu dem Zeitpunkt vermutlich nicht an der Uni bin, werde ich der nächsten Runde nicht angehören.
Mittags trafen wir uns dann mit allen Fellows der Stiftung, bspw. aus der Systembiologie. In einer großen Postersession stellten wir uns gegenseitig die Inhalte unserer Arbeit vor – irgendwie spannend, aber inhaltlich natürlich immer relativ speziell. Anschließend gab es einen super interessanten Vortrag über das Vortragen. Einige der Anregungen sollte ich im nächsten Vortrag wirklich mal umsetzen, auch wenn es erstmal unorthodox ist. Wissenschaftsvorträge würden hiervon sicher profitieren.
Am Abend gab es dann eine wunderbare Hafenrundfahrt mit anschließendem gemeinsamen Abendessen, sodass ich auch von Hamburg etwas gesehen habe 🙂
Am Samstag wurde zunächst über Wissenschaftskommunikation gesprochen und dann konnte man sich in Workshops einwählen. Ich war in „Grant Writing“ und es waren über vier Stunden super intensive, aber super spannende und informative Arbeit. Tenor: Es gibt verschiedene Förderprogramme für junge Akademiker, es ist aber nicht ganz einfach, sie zu bekommen und manchmal braucht man auch einfach ein bisschen Glück bei der Auswahl.
Und danach war auch schon Abschied nehmen angesagt. Das Kolleg bzw. der aktuelle Durchgang geht zu Ende und wir werden uns vermutlich nicht mehr offiziell in der großen Gruppe sehen. Allerdings haben wir spontan noch ein Arbeitstreffen zur Augmented Reality vereinbart – mal sehen, wer da alles Zeit findet. Es waren super tolle Erfahrungen für mich, ich habe viele neue Ideen bekommen und das Kolleg hat hier an der Uni ganz viel angestoßen. Weiter bin ich sicher, dass der Kontakt zu den anderen wird weiter bestehen bleiben wird und wir uns gemeinsam für den sinnvollen Einsatz digitaler Medien im Unterricht einsetzen.
P.S.: Wie nicht wirklich durchdachter Einsatz von neuen Medien aussieht, zeigen die vielen kaum beutzten Smartboards an Schulen und die landesweite Ausstattung mit Calliope-Platinen – natürlich ohne intensive Fortbildung für die Sachkunde-Lehrkräfte die damit noch nie gearbeitet haben und selbst i.d.R. nicht Programmieren können. Man erwartet aber, dass sie Calliope einsetzen und Programmieren vermitteln. Man stelle sich vor, ein Wirtschaftsunternehmen führt eine völlig neue Software ein und die Mitarbeiter bekommen dazu keine Schulung/Fortbildung. Quasi unvorstellbar, aber in der Schule immer wieder Realität.