Aus aktuellem Anlass hier mal wieder ein Beispiel dafür, warum Deutschland, was digitale Bildung angeht, nicht gerade weltweiter Spitzenreiter ist. Zum Jahresende läuft eine Übergangsregelung mit der VG Wort aus, die es Schulen und Universitäten gestattete, Teile von gedruckten Werken als Scanns digital in geschlossenen Lernplattformen wie Moodle oder LMU-Teams zur Verfügung zu stellen. Damit war beispielsweite benötigte Seminarliteratur einfach und bequem für alle Studierenden rund um die Uhr und überall auf der Welt zugänglich. Nach der neuen Vereinbarung muss jetzt individuell bei jedem Upload geprüft werden, ob entsprechende Rechte der VG Wort auf der Datei liegen, die Seitenzahl muss angegeben werden und es muss individuell abgerechnet werden. Der Verwaltungsaufwand, der dafür anfällt ist natürlich gigantisch und dementsprechend sind eine Vielzahl an Universitäten dem entsprechenden Vertrag nicht beigetreten. Also gibt es für mich keine Möglichkeit mehr Literatur wie bisher bereitzustellen und die Studenten müssen wieder selbst kopieren gehen. Oder ich muss einen ganzen Urwald an Druckerpapier verschwenden – kopierte Versionen darf ich nämlich noch verteilen. Völlig verrückt und das im 21. Jahrhundert. Es muss doch möglich sein, eine sinnvolle Lösung zu schaffen, die Wissen für Bildungszwecke zugänglich macht ohne dazu jedes mal einen bürokratischen Marathon laufen zu müssen. Noch sind 15 Tage Zeit eine Alternative zu finden und nicht noch weiter zurück zu fallen im Bereich des digitalen Lernens und Lehrens. Ich bin gespannt, ob sich da noch was tut und gebe die Hoffnung noch nicht auf…
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